Kamin Ratgeber

Ein Kamin steht bei vielen Gartenfreunden auf der Tagesordnung, in der kalten Jahreszeit im Wintergarten, Wohnzimmer oder Gartenhaus zu sitzen, die mollige Wärme und das Knistern des Feuers zu spüren.

Die Blicke in den Garten gerichtet und sich freuen auf die nächste Gartensaison. Für viele ein Traum, die enormen Kosten nicht selten über 10000 € lassen Träume platzen.

Die Kosten sind nicht nur der Metalleinsatz mit Sichtfenstern für die Feuerstelle, sondern die Arbeitskosten für den Kaminbauer, da das einmauern des Einsatzes mit Schmotte, Dämmplatten, Kacheln, Mörtel, Kleber, und Verfugungsmaterial einiges an Zeit kostet.

Es geht auch preiswerter und dürfte mit etwas handwerklichem Geschick selbst zu bewältigen sein. Sind Sie des Mauerns nicht mächtig findet man in der Verwandtschaft bestimmt einen Maurer der helfen kann.

Die Alternative ist die Verwendung eines Kaminofens der im nachhinein eingemauert wird. Ein einfacher Kaminofen mit Rohr, Knie und Wandanschluss ist preiswerter als der Heizeinsatz ohne Rohre und Zubehör eines Heizkamins.

Beachtung der gesetzlichen Bestimmungen

Die gesetzlichen Bestimmungen für den Umgang mit Kaminen sind in den Bundesländern verschieden. Feuerstellen müssen abgenommen werden, fragen Sie den zuständigen Schornsteinfegermeister. Weiter zu beachten sind wie bei allen Feuerstellen die Feuerschutzbestimmungen.

Planung des Kaminbaus

Der wohl wichtigste Punkt des Standortes eines Kamins ist der Schornstein, wobei als der Kamin, der Rauchabzug benannt wird und der aus dem Dach ragende Teil als Schornstein. Ist kein Abzug vorhanden kann man einen Kamin aus Fertigsegmenten oder doppelwandigen Rohrsystemen anbauen.

Haben Sie den richtigen Standort gefunden denken Sie über die Nutzungsmöglichkeiten nach, da ein Kamin nicht nur zum Heizen dient sondern auch zur Erholung und Entspannung. Wollen Sie auf einem Bärenfell die Behaglichkeit des Feuers genießen oder in einem antiken Ohrensessel ein schönes Buch lesen oder an einem Tisch mit Sofa eine Tasse Kaffee oder Tee genießen, denken Sie aber an den Brandschutz.

Kaminarten

Heizkamin

Ein Heizkamin funktioniert in seiner Art wie ein Warmluftkachelofen. Verwendet wird ein Guss- Heizeinsatz mit einer Glasscheibe der mit einem Schamottemantel versehen wird und mit Kacheln umbaut wird. Die erwärmte Luft wird um den Gusseinsatz geleitet und durch ein Warmluftgitter oder Lüfterkacheln an den Wohnraum abgegeben. Die abgegebene Strahlungswärme durch die Glasscheibe sorgt für gleichmäßige Wärmeverteilung.

Offener Kamin

Die älteste Version der Feuerstellen ist der offene Kamin, es wird auf einer feuerfesten Unterlage Holz verbrand und über einen Gasabzug zum Kamin ( Schornstein ) geleitet. Der offene Kamin hat wohl die behaglichste Art aller Kamine birgt allerdings auch Gefahren.

Die offene Feuerstelle sollte nie ohne Aufsicht betrieben werden, bei der Holzverbrennung können kleine Explosionen auftreten und dabei kleine brennende Holzstücke aus dem Kamin geschleudert werden.

Wärmetechnisch gesehen ist ein offener Kamin bedeutungslos der Wirkungsgrad liegt bei ca. 10 %. Sie können Feuerstelle gegenüber anderen Kaminarten als Kochstelle nutzen, an einem Gestell einen Suppentopf befestigt oder auf einer Roste etwas braten, lassen sich wunderbare Gerichte zaubern, was mit dem teuersten Herd nicht möglich ist.

Kaminofen

Der Kaminofen wird aus Guss oder Blech gefertigt, innen mit Schamotte ausgekleidet und mit Kacheln dekoriert. Ein Kaminofen ist sofort gebrauchsfertig und kann nach Anschluss an den Schornstein sofort in Betrieb genommen werden. Vor dem Aufstellen sollten Sie Rücksprache mit dem zuständigen Schornsteinfegermeister nehmen.

Einbau und Gestaltung des Kaminofen

Wenn der Kaminofen nicht nur in den Raum gestellt werden soll, sondern durch Ummauerung, Gestaltung mit Kacheln, Mörtel oder Lehm verputzt werden soll ist es empfehlenswert mehrer Gestaltungsvarianten in Erwägung zu ziehen.

Bei der Gestaltung denken Sie nicht nur an den Kamin sondern auch an das Umfeld bzw. die Einrichtungsgegenstände des Raumes, zu einem rustikal eingerichteten Wohnzimmer passt kein Kamin der mit blau weiß dekorierten Windmühlenmotiven versehenen Kacheln ist. Planen Sie die die Gestaltung und besichtigen in der Nachbarschaft, bei Bekannten und Verwandten Kamine, Prospekte und Fachliteratur mit verschiedensten Gestaltungsvarianten sollten nicht fehlen.

Ist der Kaminofen fachgerecht aufgestellt und an den Schornstein angeschlossen kann es an das gestalten des Kamins gehen. Legen Sie vorher Größe, Höhe, Sitzbanklänge, Blindanbauten und Bögen fest.

Der gesamte Um und Aufbau des Kamins sollte auf einen feuerfesten Unterbau erfolgen ein solider Boden ist erforderlich, Der gesamte Kaminaufbau soll auf einer Bodenplatte stehen, die Fläche der Bodenplatte entspricht der Größe des Aufbaus und sollte etwa 4 cm über der Fußbodenhöhe wie Parkett oder Estrich ragen.

Der Sockel um den Kaminofen kann mit Leichtbausteinen gebaut werden, diese können nach Bedarf gestaltet werden, es können Rundbögen oder diverse andere Formen ausgesägt werden. Im Sockelbereich können Räume zur Lagerung des Kaminholz geschaffen werden.

Um den Wirkungsgrad des Kamins zu erhöhen kann die äußere Ummantelung des Kaminofens noch mit Schamottesteine ummauert werden, allerdings ist die Wärmespeicherung geringer als bei einem Kachelofen.

Der weitere Aufbau richtet sich nach Ihrem Geschmack, Abstellfläche für Dekorationen in verschiedenen Höhen lassen sich individuell bauen. Beim Einbau des Kaminofens ist auf die Hinterlüftung zu achten, der Überbau des eigentlichen Kaminofens sollte nur 1/3 der Raumhöhe betragen und muss nach oben offen sein.

Soll ein Kamin imitiert werden der bis an die Zimmerdecke ragt, ist der Aufbau hinter dem Kamin als Blindaufbau zu erfolgen, somit vermeiden Sie einen Wärmestau an der Decke. Versehen Sie die Vorderseite des Blindaufbaus mit Schamottesteine wird durch die aufströmende Warmluft die der Kaminofen nach oben abgibt nochmals Wärme gespeichert.

Sollten Sie kein Hobbybauexperte sein, holen Sie sich Rat und Unterstützung von einem Fachmann und führen Sie keine Experimente durch!

Gartenbob Tipp

Egal für welchen Typ von Kamin Sie sich entscheiden, muss man sich im klaren sein, dass beim betreiben eines Kamins eine Menge Verunreinigungen entstehen. Beim nachlegen von Brennholz können Ruß- und Aschepartikel aus dem Ofen gelangen.

Bei ungünstigen Windverhältnissen kann beim Anheizen zu Geruchsbelästigungen kommen. Wer also einen absoluten Reinheitsfimmel hat, braucht entweder einen Putzteufel der ständig Staub wischt und den Aschekasten und die Feuerstelle reinigt oder lässt es am besten sein einen Kamin zu betreiben.

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