Der Maulwurf im Garten

Maulwurfshügel im Garten und noch auf dem geliebten Rasen löst bei vielen Gärtnern den absoluten Kriegszustand aus. Der Kampf gegen den absoluten Nützling im Garten kann beginnen, dabei kommt alles zum Einsatz, was der Handel bietet. Von allen möglichen Fallensystemen bis zum Gift wird alles getan, um den Nützling zu töten. Eine Vielzahl von Hobbygärtnern rechtfertigt den Kampf gegen den Maulwurf damit, dass sich nach dem Maulwurf die Wühlmäuse in den Gängen breit machen und dann erheblichen Schaden anrichten.

Maulwurf

Wühlmaus oder Maulwurf?

Um festzustellen, ob es sich um Wühlmaus oder Maulwurf handelt, sollte der Hügel untersucht werden. Dabei vorsichtig die Erde entfernen, um festzustellen, wo sich das Loch (Aus- bzw. Eingang) befindet. Ein Loch (Gang) das senkrecht und gerade von unten Richtung Himmel geht zeigt an, dass es sich um einen Maulwurf handelt. Wühlmäuse haben einen seitlichen Ausgang im Hügel. Nachdem das Loch vorsichtig freigelegt ist, muss man nur etwas Geduld aufbringen, da eine Wühlmaus schon nach einigen Minuten das Loch sofort wieder verschließt, ein Maulwurf nicht, höchstens er erweitert an dieser Stelle sein Gangsystem.

Maulwurf im Garten

Allerdings kommt dies selten vor, da Maulwürfe empfindlich auf Störungen reagieren und sich verziehen. Ein weiteres Anzeichen dass es sich um eine Wühlmaus handelt, ist das Gangsystem. Es liegt in den meisten Fällen kurz unter der Erdoberfläche, was man an der aufgewühlten Gangstrecke erkennen kann. Einfach neben dem Hügel mit einem Stab oder großen Schraubendreher um den Hügel in die Erde einstechen, bis dieser regelrecht ins leere sticht.

Danach dem Gangsystem etwas folgen und ein Stück des Ganges freilegen, dabei sollten die Löcher nicht verschlossen werden. Nach einer gewissen Zeit wird die Wühlmaus die Löcher verschließen. Hat man nun festgestellt ,dass es sich um einen Maulwurf handelt, kann man sich zurücklehnen und sich freuen.

Warum?

Ein Maulwurf ist nur da zu finden, wo es genügend Nahrung für ihn gibt und diese findet er nur dort, wo der Boden noch in Ordnung ist. Das bedeutet für den Gärtner, dass er zufrieden mit seinem Boden sein kann. Der Boden ist in Ordnung und gesund, da sich unzählige Kleinlebewesen im Boden befinden. Ein Boden ohne eine Vielzahl von Kleinlebewesen ist fast schon ein toter Boden auf dem sich nur Pflanzen entwickeln können, wenn Nährstoffe künstlich zugeführt werden.

Kleinlebewesen

Die Kleinlebewesen auch wenn ein Teil von ihnen von uns Menschen als Schädlinge betrachtet werden, sorgen im Boden für das natürliche Gleichgewicht. Der Maulwurf sorgt unter der Erde für eine Regulierung, sorgt also dafür, dass das Gleichgewicht zwischen Schädlingen und Nützlingen ausgewogen ist. Ohne Kleinlebewesen im Boden werden die natürlichen Vorgänge im Boden unterbrochen.

Der natürliche Verrottungsprozess der zur Nährstoffbildung im Boden führt wird gestört, der Boden wird als natürliche Nährstoffquelle für die Pflanzen wertlos und lässt sich nur durch Zuführung von Nährstoffen erhalten um Kulturpflanzen wachsen zu lassen. In den meisten Fällen führt die Zuführung von künstlichen Nährstoffen wie Kunstdünger oder überdimensionierte Zuführung von Biomasse noch mehr zur Zerstörung des Bodens. Die Auswirkung sind Verseuchung des Oberflächen- und Grundwassers.

Warum ist ein Maulwurf ein Nützling?

Ein Maulwurf ist hauptsächlich ein Insektenfresser, er vertilgt Asseln, Insektenlarven, Ringelwürmer, Insekten, Käfer, Zweiflügler, ab und zu Echsen und Nagetiere, Raupen, Schnecken, Engerlinge, Spinnen, Lurche, Schnakenlarven, auch Regenwürmer stehen auf der Nahrungsliste des Maulwurfs.

Da in einem gesunden Boden genügend Regenwürmer, die für eine gute Bodendurchlüftung sorgen, vorhanden sind keine schädlichen Auswirkungen auf die Regenwürmer zu befürchten, da Regenwürmer sehr fruchtbar sind. Ein großer Anteil seiner Nahrung besteht aus Schädlingen auch wenn Regenwürmer seine Hauptnahrung sind.

Was kann man gegen die Maulwurfshügel tun?

Ein Maulwurf schiebt sein Aushubmaterial der Vorrats-, Nest-, Schlafkammer und Gänge mit dem Rüssel und Kopf an die Erdoberfläche. Ist seine Baustelle abgeschlossen, entstehen keine neuen Hügel. Die wichtigsten Geräte für den Gärtner gegen Maulwurfshügel sind Harke, Schaufel und wer ganz penibel ist noch ein Straßenbesen.

Einfach die sehr feine Erde des Hügels entfernen oder besser noch verteilen, lässt sich mit Harke und Schaufel erledigen. Auch auf der Rasenfläche kann die Erde verteilt werden, dort werden die Feinarbeiten mit dem Besen erledigt. Die Erde ist nur eine kurze Zeit sichtbar, nach dem nächsten Regen ist nichts mehr zu sehen. Wenn es nicht regnet, erfüllt der Rasensprenger den gleichen Zweck. Das Loch in der Erde sollte nicht verschlossen werden, da es zur Belüftung der Gänge dient. Wird es verschlossen, buddelt der Maulwurf ein neues Loch und es entsteht ein neuer Hügel.

Was kann man gegen Maulwürfe tun?

Maulwürfe reagieren allergisch gegen Lärm wie man auf Fußball- oder Bolzplätzen sehen kann. In der kühleren Jahreszeit, wo die richtigen Männer sich nicht mehr auf die Spielplätze trauen, sind diese von Maulwurfshügeln übersät. In der warmen Jahreszeit trauen sich die richtigen Männer wieder auf den Spielplatz und kein Maulwurfshügel ist mehr zu sehen.

Im heimischen Garten wird wohl keine Fußballelf auftauchen und auf Zierrasen kann man weder Fußball noch Tischtennis spielen. Der Handel bietet allerhand Geräte an die Lärm erzeugen wie Ultraschallgeräte, Windmühlen die beim drehen klappern und anderes mehr. Wenn Kinder im Garten spielen können auch Spielzeugwindmühlen in den Boden gesteckt werden.

Wie groß die Wirkung der im Handel angebotenen Geräte sind lässt sich nicht nachvollziehen. Es gibt einfacher kostengünstigere Möglichkeiten, einfach dekorative Holzpfähle in den Boden schlagen und immer wenn man an diesen vorbeikommt nur gegenklopfen. Holundersud und Knoblauch mag der Maulwurf auch nicht. Die beste Art ist immer noch den Maulwurf zu dulden und gelegentlich die aufgeworfene Erde zu entfernen.

Kein Gärtner sollte es zu verbissen sehen und immer daran denken, Maulwürfe sind Nützlinge und zeigen an das der Boden in Ordnung ist. Wer den Maulwurf bekämpft richtet den Schaden im eigenen Garten an, da die im Boden lebenden Schädlinge ohne den Maulwurf sich frei entfalten können.

Nicht vergessen!

Laut der Bundesartenschutzverordnung ist er unter besonderen Schutz gestellt. Durch das Bundesnaturschutzgesetz ist es streng verboten, den Maulwurf zu fangen und durch Fallen, Abgase und Gifte zu töten. Es reicht nicht aus Bio- und Ökoprodukte zu kaufen sowie auf Elektroautos und Ökostrom zu setzen, wenn keine Toleranz zu den anderen Lebewesen die unsere Erde bevölkern besteht.

Der Maulwurfshügel und seine Lebensweise

Es gibt weltweit ca. 20 bis 35 Arten, so richtig hat sie noch keiner gezählt, was wohl an ihrem Lebensraum unter der Erde liegt. Der Europäische Maulwurf ist der Einzigste in Mitteleuropa seiner Art. Ein weiterer Maulwurf, der kleine Maulwurf lebt im Fernsehen und im Herzen der Kinder und sollte den Menschen bis ins Alter begleiten, bevor er Massenvernichtungsmittel im Kampf gegen den Maulwurf im Garten einsetzt.

Der Maulwurf gehört zur Ordnung der Insektenfresser wie Spitzmaus und Igel. Der Name stammt vom alten Begriff „Molte – Erde“ ab, so lässt sich der Name Maulwurf mit Erdwerfer übersetzen. Die natürlichen Lebensräume sind Äcker, Wälder, Wiesen und der Garten, schließlich sieht der Maulwurf unter der Erde nicht das sich oberhalb der Erdoberfläche der geliebte Zierrasen des Gärtners befindet.

Maulwürfe sind dem Leben unter der Erde angepasst, so laufen seine Körpervorgänge ab, ohne an die Oberfläche zu müssen. Um einen Maulwurf unter natürlichen Bedingungen lebend oberhalb der Erde zu sehen, reicht Glück alleine nicht aus. Es ist reine Zufall diesen Erdbewohner zu sehen, was auch nur in einem natürlich gestalteten Garten wo er nicht bekämpft wird gelingt. Maulwürfe werden 12 bis 19 cm groß, der Schwanz misst ca. 3 cm, auf Grund seiner Lebensweise hat er nur eine Höhe von ca. 2 cm. Das Gewicht der Tiere liegt zwischen 50 bis 140 Gramm.

Der Körperbau ist zylindrisch, die Farbe grau – schwarz, sein Fell ist samtweich. Ohren und Augen sind unter dem Fell verborgen, allerdings hat der Maulwurf keine Ohrmuscheln die Ohren können mit einer Haut verschlossen werden. Die Sehkraft ist sehr gering, es soll nur ein unterscheiden von hell und dunkel möglich sein. Der empfindliche Rüssel ist sein Hauptsinnesorgan mit diesem kann er riechen und tasten, am Schwanz und der Schnauze befinden sich Tasthaare. Bodenerschütterungen nimmt er durch Sinneszellen, mit der die Schnauze besetzt ist war.

Der Maulwurf kann vor- und rückwärts laufen sich in den Gängen auf Grund seiner Beweglichkeit zu allen Seiten im Gang umdrehen. Die Vorderfüße sind zu Grabschaufeln ausgebildet, die Innenflächen sind nach außen gedreht. Da die Vorderfüße mit kräftigen Muskeln durchsetzt sind kann er Erde von dem 20- fachen seines Körpergewichts bewegen.

Wie ernährt sich der Maulwurf?

Der Maulwurf durchstreift alle 3 bis 5 Stunden die Gänge, wo er seine Beute findet die in der Zwischenzeit in die Gänge eingedrungen ist. Das Gangsystem ist wie eine Art Spinnennetz aufgebaut und kann eine Länge bis zu ca. 200 Meter in einem Umkreis von 50 Meter erreichen. Als Wintervorrat dienen Regenwürmer die in der Vorratskammer gesammelt werden. Er frisst diese nur lebend, damit diese nicht fortkriechen können werden die Vorderenden abgebissen, der Wurm bleibt am Leben kann nur nicht mehr kriechen.

Es gibt keinen Grund den Maulwurf zu bekämpfen und an die Hügel im Frühjahr und im Herbst kann man sich gewöhnen, zeigen diese doch an das der Garten naturnah bewirtschaftet ist.

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