Apfelbaum

Seit hunderten von Jahren gehört der Apfelbaum zu den am meisten gepflanzten Bäumen in unseren Gärten. Die Sorten unterscheiden sich in Winter-, Sommer und Herbstapfelsorten, ausschlaggebend ist die Zeit der Reife und bei den Winterapfelsorten die Lagerung.

Der Apfelbaum verschwand aus dem Garten

Leider hat sich eine Klasse von Gärtnern entwickelt, die schon keinen Apfelbaum im Garten, dulden da dieser im Herbst seine Blätter verliert. Diese Blätter wirken sich schädlich im Umfeld des Gartens aus und verursachen Unordnung.

Ein sehr extremer krankhafter Zwang von Perfektion von Aufgeräumtheit, um als Perfektionist bei seinen Nachbarn, Kollegen und vor allem dem Chef zu glänzen. Im Job nur ein gespieltes Können ohne Leistung und Ergebnisse zu erreichen, aber jede Aufgabe perfekt und ordentlich gemeistert, nur zum Schein.

Der aufgeräumte Garten ohne Apfelbaum ist nur Tarnung vor Unfähigkeit und fehlenden Selbstbewusstsein. Die perfekte Ordnung der exakt gemähte Rasen, keine Wildpflanze und keine einzige Alge im Teich, die vor lauter Chemie im Wasser auch keine Chance hätte, soll das fehlende Selbstbewusstsein überspielen.

„Und wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute dennoch ein Apfelbäumchen pflanzen!“ (Martin Luther)

Apfelbaum

Der Apfelbaum kommt wieder in den Garten

Zum Glück verschwinden die perfekten aufgeräumten naturfeindlichen Gärten immer mehr und der Trend zum naturnahen Garten mit Apfelbaum nimmt zu. Der Apfelbaum ist für jedes Kind ein Wunder, zu sehen wie ein Apfel wächst und dann mit aller Freude zur Erntezeit kräftig in den Apfel zu beißen.

Gebildete vernünftige und naturbegeisterte Eltern pflanzen einen Apfelbaum Für jede Gartengröße gibt es den passenden Apfelbaum

Apfelbaum im großen Garten

Für den sehr großen Garten (1000 m²) ist der Klassiker mit Hochstamm (Kronenbeginn ab 1,80 bis 2m) und ausladender Krone genau das richtige. Er ist das Sinnbild des Obstbaumes der im Frühjahr mit tausenden Blüten bezaubert, ebenfalls ist er der absolute Schattenspender für heiße Sommertage. Es gibt kaum einen anderen Ort im Garten an dem man so richtig entspannen kann, eine Bank oder Liege im rustikalen Holzstiel schlicht und einfach unter der ausladenden Krone sollte nicht fehlen.

Ist noch mehr Platz vorhanden können mehrere Hochstamm Apfelbäume (verschiedene Sorten) in einer Art Miniplantage gepflanzt werden, unter den Kronen noch eine Wiese (Wiese, nicht kurz geschorener Rasen) angelegt und das Ganze wird zum perfekten Erholungsort. Eine Mischung von Hochstamm Apfelbaum, Süßkirsche, Birne und Pflaume kann auch gewählt werden und lässt die Erntezeit zum Erlebnis werden.

Apfelbaum für mittlere Gärten

Für den mittleren Garten (500 m²) eigen sich Halbstamm Apfelbäume (Kronenbeginn 1 – 1,20 m), bei der Wahl von Halbstamm Apfelbäumen können auch mehrere Bäume gepflanzt werden.

Apfelbäume für kleine Gärten

Für den kleinen Garten (unter 500 m²) eignen sich Spindelbäume die durch den Erziehungsschnitt klein gehalten werden und der Kronenbereich unter 1 m beginnt. Sie haben einen geringen Platzbedarf lassen aber auf Grund der Schnittform eine reiche Ernte zu.

Für sehr kleine Gärten eignen sich Spalierbäume. Spalierbäume sind an einer Wand oder frei stehenden Gerüst flächig erzogene Obstbäume. Bei heranziehen eines Spalierbaumes ist der Apfelbaum sehr geeignet, Er lässt sich auf Grund seiner Schnittverträglichkeit leicht zum Spalierbaum erziehen. Die Triebe die in Richtung Spalier wachsen können fixiert werden, alle anderen werden sehr kurz abgeschnitten wobei sich der Stummelschnitt bewährt hat.

Stummelschnitt heißt, die Triebe werden nicht direkt am Ast abgeschnitten, es bleibt ein Stummel von ca. 10 cm stehen. An diesen Stummeln bilden sich zusätzlich Fruchttriebe, die am Spalier wachsenden Triebe können nach belieben in die Länge wachsen. Beim heranziehen des Spalierbaumes werden nur die Triebe weggeschnitten die doppelt nebeneinander oder senkrecht in die Höhe wachsen. Die einfachste Methode wäre, man sucht sich einen gewachsenen Spalierbaum und kopiert den Schnitt.

Spalierbäume eignen sich für jede Gartengröße, lassen diese sich neben einen Weg, einer Beet oder Rasenflächen als Begrenzung erziehen.

Das Spalier sollte aus massiven Material gebaut werden, soll es doch über Jahre halten.

Für den Balkon oder Terrassengärtner gibt es noch die Möglichkeit einen Apfelbaum in einem großen Kübel wachsen zu lassen. Der Handel bietet normale Apfelbäume an die im Kübel herangezogen wurden. Diese müssen nur noch in einen größeren Kübel gepflanzt werden und durch den Erziehungsschnitt in die richtige Form gebracht werden.

Um Platz zu sparen kann der Baum wie Spalierobst geschnitten werden, nur braucht er kein Gerüst. Eine ausreichende Wasserversorgung sollte von unten erfolgen, dazu sollte ein Untertopf mit hohen Rand benutzt werden.

Einige Versandhändler bieten Säulenobst an, diese sind schon für Kübelbepflanzung erzogen (in Form geschnitten). Allerdings sind auch Säulenbäume normale Bäume und wachsen aus ihrer Form heraus, nur durch regelmäßigen Schnitt bleibt ihre Säulenform erhalten.

GartenBob.de Tipp: Machen Sie ein Foto von dem neuen Säulenbaum, dieses dient als Schnittmuster, immer wenn ein Zweig oder Ast aus der Säulenform herauswächst wird dieser abgeschnitten. Um zu wissen wie weit zurückgeschnitten werden muss, richtet man sich nach den alten vorhandenen Schnittstellen. Wenn Sie den Baum aus der Nähe betrachten sind die Schnittstellen erkennbar. Wird der Baum zu hoch brauchen Sie nur auf die gewünschte Höhe einkürzen. Geschnitten wird immer wenn ein Ast oder Zweig aus der Form wächst dabei spielt die Jahreszeit keine Rolle. Richten Sie sich beim schneiden nach ihren Platzangebot und nicht nach dem Baum, der Baum ist für Sie da, nicht Sie für den Baum.

Angst vor einem Fehlschnitt brauchen Sie nicht zu haben, so lange der Stamm nicht über der Wurzel abgeschnitten wird, ein Apfelbaum verträgt so einiges und neue Triebe wachsen jedes Jahr genug. Wenn mehr Fruchtholz gewünscht wird, sollten die Schosser (Wassertriebe) die jährlich wachsen, auf die gewünschte Breite des Säulenbaumes eingekürzt werden, an diesen bilden sich später Fruchttriebe.

Geschichte des Apfelbaumes

Drei Jahrtausende vor Christus hatte der Apfelbaum bei den Pharaonen schon seine Bedeutung. Der Apfel wurde mit Liebe, Fruchtbarkeit in Verbindung gebracht man findet ihn als Paradiesbaum, in der griechischen Mythologie, in nordischen Sagen und unzähligen Märchen.

Der wohl älteste Apfelfund in Deutschland ist ca. 6000 Jahre alt und stammt aus Heilbronn. Ursprünglich soll der Apfelbaum aus Asien, südwestchinesisches Gebirge oder dem Gebiet zwischen Euphrat und Tigris stammen, wird zumindest vermutet dort kommen ca. 20 Wildformen vor. Die Ursprungssorten sind der Kaukasusapfel, der Holzapfel und der Asiatische Wildapfel. Schon in der Antike 1200 v. Chr. Bis ca. 600 n. Chr. Sowie im römischen Reich wurde der Baum veredelt und kultiviert.

Der Apfelbaum ist der älteste Baum der Erde der durch Menschen kultiviert wurde. Durch die Römer gelangte der Apfelbaum nach Mitteleuropa wo immer neue Apfelsorten aus den Wildarten gekreuzt wurden.

Durch Mönche wurde der Apfelbaum im Mittelalter 6. bis 15 Jahrhundert, in Klostergärten angepflanzt. Mit dem Ende des 19. Jahrhunderts ist die Sortenvielfalt auf geschätzte 20 000 Apfelsorten gestiegen, durchschnittlich sind davon heute noch ca. 60 geblieben.

Aus dem altgermanischen Wort „apitz“ stammt der Name Apfel, dieses stammt aus dem Wort „abh“ aus dem indogermanischen. Im Althochdeutschen wurde daraus „affaltra“.

Die Apfelbäume gehören zu den Rosengewächsen, die Familie der Rosengewächse umfasst 95 Gattungen. Ca. 50 Arten gehören zur Gattung Malus die ihr Laub abwerfen, in Deutschland wurden daraus 1500 Arten durch Kreuzungen kultiviert.

Der kultivierte Apfelbaum ist dicht belaubt hat eine breite Krone und wird bis zu 10 Meter hoch. Die Stammhöhe beträgt bis zu 8 Meter der Durchmesser beträgt bis zu 60 Zentimeter. Der Apfelbaum kann bei günstigen Bedingungen bis zu 100 Jahre alt werden.

Im Gegensatz zum Wildapfel hat der kultivierte Apfelbaum keine Dornen und die Äste sind aufwärts gerichtet. Die Rinde des jungen Baumes ist glatt und hellgrau die sich mit zunehmenden Alter zu einer bräunlichen abblätternden Borke verändert. Die Blütezeit des Apfelbaumes ist zwischen April und Juni, die Blüten sind eine wichtige Nahrungsquelle für viele Insekten. Erntezeit ist zwischen September und Oktober, eine Ausnahme bilden die Augustäpfel, meistens Fallobst, diese lassen sich schlecht lagern und werden zu Most, Apfelmus oder sofortigen verzehr verwendet.

Verbreitet ist der Apfelbaum auf der Nordhalbkugel und Australien. Der Baum bevorzugt kalk- und nährstoffreichen Boden und Sonne. Apfelbäume wachsen in Höhen bis zu 1100 Meter. Der größte Apfelproduzent ist China, gefolgt von den USA, Polen und Frankreich.

In Deutschland sind die wichtigsten Anbaugebiete im Alten Land bei Hamburg, im Havelland, am Bodensee, um Meckenhein, in der hessischen Wetterau und im sächsischen Kohrener Land. In Europa wachsen die meisten Apfelbäume in der Poebene und der Normandie.

Der Apfel wird seit seiner Entdeckung von den Menschen genutzt, schon die Germanen machten die Äpfel zu Mus und Most. Seine großen Beliebtheit erlangte der Apfel vergoren zu Cider und Apfelwein.

Die Nachfrage nach Äpfel stieg in den 1950 und 1960er Jahren, dadurch entstand der erwerbsmäßige Apfelanbau.

Ein großen Anteil an der gestiegenen Nachfrage liegt daran das der Apfelbaum aus den Gärten verband wurde, selbst auf dem Land wurden die Gärten bereinigt und mit Ziergehölzen versehen. Durch das Angebot in den Läden und Märkten wurde ein großer Teil der Menschen regelrecht faul. Das Überangebot an Äpfeln sorgte für niedrige Preise und damit für Bequemlichkeit der Konsumenten. Wozu noch selber einen Apfelbaum pflanzen, die Äpfel ernten, den Most oder Saft selber herzustellen oder das Apfelmus selber einzukochen.

Apefelbaum im Garten

Das Ergebnis sind immer mehr Hochzüchtungen von Apfelsorten die nur auf Ertrag und Aussehen gezüchtet sind. Diese Züchtungen sind gegen Krankheiten und Schädlinge sehr anfällig, was die Obstbauern dazu zwingt Unmengen von Giften einzusetzen. Durch große Anbaugebiete entstanden regelrechte Monokulturlandschaften die für Krankheitserreger und Schädlinge ein wahres Paradies sind. Durch die Monokulturen den Massenhaften Einsatz von Chemikalie werden nicht nur die Schädlinge bekämpft sondern auch die Nützlinge regelrecht ausgerottet.

Eine Meise benötigt für die Versorgung ihrer Jungvögel bis zu 1000 Raupen und Insekten pro Tag aber dazu wären in den Monokulturlandschaften Nistkästen nötig, diese machen Arbeit kosten Zeit und Geld, die Chemikalien sind viel preiswerter und einfacher anzuwenden. Besser wäre es nach und nach das natürliche Gleichgewicht wieder herzustellen, Vorreiter sind die Biobauern, diese machen es vor das auf den massenhaften Einsatz von Chemikalien verzichtet werden kann.

So viel teurer ist ein Bioapfel gegenüber den herkömmlichen Apfel auch nicht und die wenigen Cent mehr gibt den Verbraucher die Gewissheit keinen Chemiecocktail mit jedem Biss in sich zu nehmen.

Allerdings ist ein Bioapfel der über alle sieben Meere geschippert wurde kein Bioapfel mehr. Als Apfel ja, aber in Sachen Umweltverschmutzung die durch den hohen Transportaufwand verursacht wird, rechtfertigt den Bioapfel aus Übersee nicht. Das gleiche trifft auch auf Lageräpfel zu, auf die Äpfel die unter künstlichen Lagerbedingungen gehalten werden, nur um ihr Aussehen zu behalten. Künstliche Lagerbedingungen sind sehr Energieintensiv und tragen wesentlich zur Umweltverschmutzung bei.

Äpfel unter natürlichen Lagerbedingungen werden mit der Zeit runzelig, diese würde der Verbraucher nicht kaufen.

Der Apfel hat als Obst eine sehr große wirtschaftliche Bedeutung, was an der Vielfalt seiner Verwendung liegt. Die Produktpalette umfasst den Apfel als Tafelobst, Apfelsaft, Kompott, Apfelmus, Marmelade, Wein, Schnaps, gedörte Äpfel, Apfelkuchen, Apfelstrudel, Apfelsaft und pflanzliches Geliermittel.

Die Produktion liegt weltweit bei ca. 25 Millionen Tonnen.

Der Apfel als Heilpflanze

Schon 800 v. Chr. Wurde der Apfelbaum als Heilpflanze in babylonischen Texten erwähnt, Früchte und Extrakte aus seinen Blüten wurden zur Senkung von Fieber genutzt.

Auch im Mittelalter, 6 bis 15. Jahrhundert, wurde der Apfel als Heilpflanze verwendet. Der Saft aus den Blättern und jungen Trieben wurde bei Kopf- und Gliederschmerzen als Umschläge angewendet. Die Gerbstoffe des Apfels haben keimtötende Wirkung, früher wurden geriebene Äpfel bei Durchfall und gegen Magenschmerzen eingesetzt.

Der Apfel soll blutreinigend sein, wirkt als gebratener Apfel mit Honig gegen Heiserkeit, Apfelschalentee hilft bei Nervosität, er hilft gegen Rheuma, Gicht, Fettsucht und hat eine Krebs vorbeugende Wirkung der hohe Vitamingehalt, A, B1, B2, B6, und C hilft bei Vitaminmangel. Weiter enthält der Apfel Mineralstoffe, Spurenelemente, Fruchtsäure, sekundäre Pflanzenstoffe sowie leicht verdauliche Kohlenhydrate, zudem Rohfaser, Zellulose oder Pektine, diese binden Schadstoffe und wirken sich fördernd auf die Verdauung aus.

Apfelbaum Garten

Der Apfelbaum als Lebensraum

Bis zu 300 Tierarten kann ein ausgewachsener Apfelbaum beherbergen und mit Nahrung versorgen. Eine Ausnahme ist der mit Unmengen von Giften behandelte Apfelbaum.

Während der Blütezeit bietet der Apfelbaum Bienen, Hummeln und anderen Insektenarten Nahrung. Unzählige Käfer nutzen den Baum, der Prachtkäfer legt Gänge unter der Borke (äußerste Schicht bei den meisten Bäumen, die Borke schützt den Stamm vor Temperatur, Regen, Wind, Sonne, mechanischen Einflüssen, Schädlinge und Infektionen)an, diese Gänge werden von Wildbienen und anderen Insekten genutzt. Käfer und Kleinsäuger nutzen die Blätter als Nahrung, auf Grund der hohen Insektenvielfalt bietet der Apfelbaum die Nahrungsquelle für viele Vogelarten. In großen und alten Apfelbäumen vor allen auf Streuobstwiesen baut der Specht seine Höhle, wird die Höhle vom Specht verlassen wird diese von Nachmietern wie Fledermäuse und Siebenschläfer als Winterquartier genutzt.

Die Äpfel selber werden als Futter von Schnecken, Wespen, Schmetterlinge, Staren und Amseln genutzt. Ist das natürliche Gleichgewicht im Umfeld des Apfelbaumes in Ordnung richten die Mitbenutzer der Äpfel keinen Schaden an.

Verzichten Sie beim eigenen Apfelbaum auf Schädlingsbekämpfungsmittel!

Notfalls hilft bei zu vielen Staren oder Amseln eine Vogelscheuche, geben Sie der Natur ihren Freiraum, sie regelt alles von alleine, soweit der Gärtner nicht zu intensiv eingreift.

Mein Apfelbaumkurs: Krankheiten und Schädlinge

Ein Apfelbaum gehört in jeden Garten, daran besteht überhaupt kein Zweifel.

Leider lässt in den letzen Jahren eine Zunahme bei den Apfelbaum Krankheiten in vielen Regionen erkennen.

Darüber klagen nicht nur viele Obstbauern, sondern es zeigen auch die vielen Zuschriften von euch, welche mich im Monat erreichen.

Um euch weiterhelfen zu können, habe ich meinen Apfelbaumkurs entwickelt. Welcher euch auf einfache Art und Weise zeigen kann, wie ihr Schädlinge sowie Krankheiten erkennen und behandeln könnt.

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