Algen im Gartenteich

Algen im Gartenteich dürften nicht zu den freudigen Ereignissen in der Teichbesitzerwelt gehören, höchsten die gnädige Frau braucht diese für die Gesichtsmaske. Jeder Teichbesitzer sollte sich im klaren sein, dass die Algen Bestandteil von natürlichen Gewässern sind. Treten Algen massenhaft auf, ist das natürliche Gleichgewicht gestört. Im wesentlichen spielen die Standortfaktoren eine große Rolle.

Algen im Gartenteich

Funktioniert das natürliche Gleichgewicht treten Algen nur kurzzeitig in großen Mengen auf, so schnell wie sie gekommen sind, so schnell verschwinden diese auch wieder.

Ob im Meer oder im kleinsten Gartenteich tritt eine Algenpest auf, ist der meiste Grund die Umweltverschmutzung, also hausgemacht. Das heißt nicht, dass jeder Teichbesitzer ein Umweltverschmutzer ist. Hat das Wasser im Brunnen zu viele Nährstoffe, kann dies vom nächsten Bauern kommen, der seine Gülle aus reiner Geldgier auf Kosten der Umwelt auf den Acker verbringt oder der liebe Nachbar der Meinung ist, dass der Rasen jede Woche gedüngt werden muss. Alles was aus der Luft und dem Regen kommt, spielt auch noch eine Rolle.

Algen im Gartenteich, was tun?

Wer sich einen neuen Teich angelegt hat, muss damit rechnen, dass sich eine kurze Zeit nachdem Wasser eingefüllt wurde, eine Algeninvasion auftritt. Sorgen braucht man sich nicht zu machen, es dauert eine Weile, bis sich das biologische Gleichgewicht einstellt. Die Algen verschwinden von ganz alleine. Ein sehr großer Fehler ist das Teichwasser regelmäßig zu wechseln, damit wird immer wieder das Gleichgewicht im Teich gestört. Den normalen Wasserverlust regelmäßig auszugleichen, stört das biologische Gleichgewicht nicht.

Die Arten von Algen im Gartenteich

In den meisten Fällen sind es drei Arten die uns die Freude am Teich nehmen bzw. die Sicht nehmen können:

Blaualge

Sind einzellige bzw. zu Kolonien oder Zellfäden verbundene kleine, blau oder olivgrüne Spaltpflanzen. Sie treten als gallertartige Massen oder kleinfädige Überzüge auf. Sie bilden schleimige Beläge auf Pflanzen und Steinen, auf dem Wasser wird ein Film gebildet, dieser sieht aus wie Öl auf dem Wasser. Die Alge tritt auf wenn eine sehr hohe Nährstoffzufuhr von Stickstoff (Nitrat) und Phosphor (Phosphat) vorhanden ist. Die Blaualge ist sehr schwer zu bekämpfen.

Schwebealgen

Sie gehören zur Gruppe der Grünalgen, das Wasser wird grün. Die Schwebealgen treten plötzlich auf man nennt es auch Algenblüte. Sind die Nährstoffe im Wasser verbraucht verschwinden die Algen wieder.

Fadenalgen/ Wattealgen

Erkennbar sind Fadenalgen, es schwimmen braun bis grüne Algeninseln im Wasser.

Ursachen der Algenbildung

Die Hauptursache für starken Algenbefall sind zu viele Nährstoffe. Dies wird Eutrophierung des Wasser genannt, zu viele Pflanzennährstoffe befinden sich im Wasser. Phosphor, Stickstoff, anorganischer Kohlenstoff sowie Spurenelemente spielen dabei eine große Rolle. Ein weiterer Punkt ist der Sauerstoffhaushalt, zu wenig Sauerstoff im Wasser begünstigt ebenfalls das Algenwachstum. Für den Hobbyteichfreund sind diese Faktoren ausreichend, alle anderen Faktoren sind nur für Wasserfachleute nötig.

Die Algenbekämpfung

Freischwimmende Algen wie Fadenalgen oder Wattealgen können mit einem Kescher abgefischt werden, bei großen Wasserflächen lassen sich diese mit einem Netz abfischen. Die einfachste Methode gegen Algen ist die natürliche Bekämpfung durch Herstellung des natürlichen Gleichgewichtes.

1/3 der Wasserfläche sollte mit Wasserpflanzen versehen werden, aber nicht nur 4 Kübelwasserpflanzen sondern wie auf dem Foto zu sehen. So lange der Teich auch wenn dieser klein ist, nicht so aussieht wie ein natürlicher Teich, kann sich das natürliche Gleichgewicht nur schwer einstellen.

Schwimmkörper einsetzen, auf dem ersten Foto wird ein Spielzeugkrokodil genutzt, hier setzen sich gelegentlich Fadenalgen an, vom Krokodil lassen sich diese leicht entfernen. Weiter sollte für eine üppige Uferbepflanzung gesorgt werden und ebenso wie in einem Naturteich, Foto 2 und 3.

Sehr wichtig ist der Teichboden, er sollte wenigsten 10 cm betragen, in diese Bodenschicht sollte nicht eingegriffen werden, hier sorgen Mikroorganismen für die Sauberkeit des Teiches. Schneiden Sie die abgetrockneten Wasserpflanzen erst im Frühjahr ab, diese sorgen bei zugefrorenen Teich für die Sauerstoffzufuhr.

Für die Steigerung des Sauerstoffgehaltes können Unterwasserpflanzen eingesetzt werden. Sorgen Sie für etwas Bewegung des Wassers mit einem Springbrunnen, einem Wasserfall oder Bachlauf.

In vielen Teichen die mit Fischen besetzt sind ist die Anzahl der Fische zu hoch. Fischfreunde meinen es mit ihren Lieblingen zu gut und Füttern zu viel, die Fische überdüngen durch ihre Ausscheidungen das Wasser.

Setzen Sie die Tiere auf Diät und reduzieren die Menge der Fische. Die im Handel angebotenen Futtermittelbehälter beinhalten eine große Menge Futter und haben Futtermengenangaben, die Ihre Fische fett und rund werden lassen, nicht weil der Hersteller es gut mit den Fischen meint, sondern damit viel verbraucht wird und dieser mehr Fischfutter verkaufen kann. Wenn das Verhältnis von Wassermenge, Pflanzen und Fischen stimmt würden die Fische auch ohne Futterzugabe auskommen.

GartenBob-Tipp:

So lange der Teich nicht wie ein natürliches Gewässer aussieht, sondern wie ein aus Kunststoff, Folie und weißen Kieselsteinen gefertigtes Kunstwerk mit drei Unterwasserblumentöpfen und 10 Goldfischen wird sich nie ein vernünftiges biologisches Gleichgewicht einstellen.

Anregungen und alles was Sie tun müssen ohne viel Aufwand und unnötiger Geldausgabe finden Sie bei GartenBob.de oder holen Sie sich Anregungen aus der Natur.

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