Möhren Karotten Krankheiten

Die Möhre/ Karotte gehört zu einer der wichtigsten Gemüsesorten im Garten sowie des Landanbaus und ist aus der Küche und Futterwirtschaft nicht wegzudenken. In der Futterwirtschaft dient sie eben als Futter, in der Küche hingegen überzeugt sie mit ihren vielfältigen Einsatz. Ob als Rohkostsalat, gekocht, gedünstet oder als Möhrensaft wird die Möhre unentbehrlich.

Was ist der Unterschied zwischen einer Möhre und einer Karotte?

Es gibt keinen Unterschied es ist nur der Name der sich regional bezogen ändert. In der gehobenen Gastronomie zumeist der Name Karotte verwendet hörtMöhren,Karotten Krankheiten sich einfach eleganter an. Zweitens galt der Begriff Möhre / Rübe in vergangenen Zeiten für das arme Leute – Essen.

Mehr zu erläutern gibt es dazu nicht. Es gibt eine Klasse Menschen die unter dem Motto „Kleider machen Leute“ mehr darstellen wollen als Sie sind, dass liegt daran das diese letztendlich keine Erfolge zu verzeichnen haben und deshalb behaupten das eine Karotte besser ist als eine Möhre.

Aber auch die schönste Möhre oder Karotte kann einmal krank werden.

Bakterienfäule bei Möhren

Die Infektion erfolgt auf dem Beet, vor allem bei Staunässe. Einmal infiziert verbreitet sich die Infektion weiter aus auch bei der Lagerung. Erkennbar ist die Bakterienfäule an wässrig, eingesunkene Flecken die sich braun färben und dann faulig werden. Nach starken Befall 3 Jahre keine Möhren aussäen. Um das Ausbreiten der Fäule zu vermeiden sollten keine befallenen Möhren eingelagert werden.

Becherpilz bei Karotten

Während der Lagerung wird die Möhre von einen weißen Myzel überzogen. Auf dem Myzel befinden sich braun bis schwarze Pilze die mit glänzenden Tröpfchen benetzt sind. Der Pilz überdauert im Boden und an Pflanzenresten. Um den Befall der Möhren mit dem Pilz zu verhindern sollte die Möhre bei Trockenheit geerntet werden auf Sauberkeit von Lagerräumen und Kisten ist zu achten.

Bormangel bei Möhren

Die jungen Blätter der Pflanzen verfärben sich vom Rand her gelb und weiter bis rosa leuchtend rot. Die Wurzel wird runzelig, deformiert und holizig, die Blätter werden brüchig und die Triebspitzen sterben ab.

Der Boden kann zu alkalisch sein (Bodenbrobe analysieren lassen), ein zu hoher kalkgehalt im Boden. Der Standort ist zu humusarm und zu hohe Trockenheit, eine Zugabe von kalkfreien Kompost ist zu empfehlen. Eine Zugabe von borhaltigen Mitteln ist im Hausgartenbereich nicht nötig, Kompost reicht völlig aus.

Echter Mehltau (Pilz)

Auf den Blättern befindet sich ein weißer Mehl -artiger Pilzbelag, der Pilz entzieht den Pflanzen Nährstoffe. Stark befallende Pflanzen sollten entfernt werden, diese können auf den Komposthaufen dort stirbt der Pilz ab.

Bei Befall sollten die Pflanzen nur unterhalb der Blätter gegossen werden.

Um den Pilz zu bekämpfen können Hausmittel verwendet werden die Pflanzen können mit Schachtelhalmbrühe, Brennnesseljauche, Magermilch oder einer Mischung aus Spülmittel und Speiseölbesprüht werden.

Falsche Möhrenfliege (siehe Möhrenminierfliege)

Grauschimmel (Pilz)

Der Pilz tritt während der Lagerung auf. Die Möhre ist mit grauen Sporen überzogen auf denen sich schwarze Sporen befinden. Der Pilz bleibt als Myzel an der Möhre und überdauert mit seinen Dauersporen im Boden.

Die Ernte sollte bei trockenen Wetter durchgeführt werden, dabei sollte darauf geachtet werden das die Möhre nicht beschädigt wird, wenn möglich sollte die Möhre nicht gewaschen werden.

Grüner Möhrenblattfloh (siehe Möhrenblattfloh)

Grünköpfe

Wenn die Möhrenwurzel aus der Erde wächst wird der sichtbare Teil der Möhre grün. Die einfachste Art die Möhren vor dem grün werden zu schützen ist das Anhäufeln. Resitente Sorten wählen.

Kurze, krumme oder beinige Möhren

Es herrscht ein schlechte Bodenstruktur/Bodengefüge (Anordnung der festem Bodenbestandteile)vor. Eine kurzzeitige Auflockerung mit einer Hacke ist während der Wachstumszeit der Möhre ausreichend. Besser ist es das Beet im Herbst tiefgründig lockern und Stallmist oder Rohkompost einbringen.

Möhrenblattfloh

Der Floh ist gelb grün und bis zu 3 mm groß, die Larven sind ebenfalls gelb grün und 2 mm lang. Er überwintert auf Kiefern und Doldenpflanzen im Mai fliegt er zu den Möhren. Dort beginnt er an den Blättern zu saugen, durch den Speichel reagieren die Pflanzen mit Blattrollen und Wachstumsstillstand. Bei extrem starken Befall durch den Möhrenblattfloh verkrüppeln auch die Wurzeln. Das Weibchen legt bis zu 750 Eier an der Blattunterseite ab.

Um dem Möhrenblattfloh vorzubeugen können Gemüseschutznetze oder Vlies über die jungen Pflanzen gelegt werden. Pflanzen die ausreichend mit Nährstoffen versorgt werden sind nicht so störanfällig, eine regelmäßige Zugabe von Kompost sorgt für eine ausgewogene Nährstoffversorgung. Eine Früh- oder Spätaussaat schützt ebenfalls vor Flohbefall, allerdings sollte die Spätaussaat gewählt werden um anderen Schädlingen keine Chance zu geben. Ein naturnah eingerichteter Garten bietet den besten Schutz, da hier das natürliche Gleichgewicht für natürliche Feinde sorgt wie Spinnen, Weichwanzen, Marienkäfer, Sichelwanzen oder Gallmücken.

Vermeiden Sie Monokulturen!

Möhrenfliege

Die Möhrenfliege stammt aus der Familie der Nacktfliegen und kann bei starken Befall zum komppletten Ausfall der Ernte führen. Sie ist schwarz und etwa 4 bis 5 mm lang, hat einen gelben Kopf mit roten Augen, gelben Fühlern und Beine ihre Flügel sind durchsichtig.

Die Fliege legt ca. 0,5 mm große Eier die oval mit Längsrillen und hell (weißlich) gefärbt sind. Die Larven sind 6 bis 8 mm lang und weiß gelblich glänzend gefärbt, die Puppe ist 5 mm lang und braun-gelblich gefärbt.

Die Puppe sowie die Larven überwintert im Boden in einer Tiefe von 5 bis 8 cm. Im Frühjahr schlüpfen die Fliegen und halten sich bei den Wirtspflanzen auf, die Eiablage erfolgt in den oberen Erdschichten an der Wurzel der Möhre. Nach dem schlüpfen fressen sich die Larven durch die Wurzel.

Der erste Befall ist nicht gleich erkennbar er beginnt an den Wurzelspitzen diese werden rostbraun, werden die Keimlinge befallen sterben diese ab. Erkennbar ist der Befall durch welke Blätter. Diese verfärben sich gelb rötlich und sterben bei starken Befall ab. Im Gartenbereich merkt der Hobbygärtner den Befall erst während der Ernte, dann ist es leider meistens zu spät.

Befallende Pflanzen sollten sofort entfernt und entsorgt werden, nicht auf dem Komposthaufen. Durch Gemüsenetze kann die Eiablage durch die Fliege verringert werden, was voraussetzt das noch kein Befall im Vorjahr zu verzeichnen war. Ist ein starker Befall vorhanden sollte 3-4 Jahre keine Möhre angebaut werden.

Ein Verringerung des Befalls ist der Mischkulturanbau von Möhren und Zwiebeln, Monokulturen sollten vermieden werden.

Wer mit Chemie behandeln will kann auf Mittel mit den Wirkstoffen Azactiractine, Chlorfevinphos, Carbofuran, Cyhalothrin u.a. zurückgreifen. Eine fachmännische Beratung vor dem Einsatz von Streu- und Spritzmittel ist zu empfehlen.

Möhrenminierfliege – falsche Möhrenfliege

An der Blattunterseite und am den Stängeln befinden sich graue Stellen an denen sich Einstiche erkennen lassen. Die entwickelten Maden fressen sich in Richtung Möhre durch. Die Fraßgänge sind im oberen Bereich der Möhre sichtbar und gehen bis ins obere Drittel der Wurzel.

Die Möhrenminierfliege ist dunkelgrau, stark behaart und 2,5 mm groß. Ihre Puppen überwintern im Boden, im Mai schlüpfen die Fliegen und stechen die Möhrenblätter ein um den Saft auszusaugen danach werden die Eier ins innere des Blattes gelegt. Die Maden fressen sich ins innere der Möhre und verpuppen sich. Im August schlüpfen die nächsten Maden , diese fressen an den Blättern und Stängel.

Vorbeugen und Gegenmaßnahmen werden wie bei der Möhrenfliege durchgeführt.

Möhrenröte (virusverdächtige Erkrankung)

Erkennen lässt sich die Möhrenröte durch vergilben der Blätter bis zur Rotfärbung und Kümmerwuchs der Herzblätter, allerdings bleiben die Blattadern grün. Die Wurzeln werden bärtig es bilden sich „Rattenschwänze“ die Wurzel verkümmert.

Eine Bekämpfung der Erkrankung ist im Gartenbereich nicht möglich. Die Gierschblattlaus soll den Virus übertragen, der Giersch sollte reduziert werden, diese Art der Reduzierung ist allerdings nicht bewiesen.

Möhrenschwärze, Blattalternaria (Pilz)

Auf den Blättern sind dunkelbraune bis schwarze Flecken mit gelben Rändern erkennbar. Ist ein starker Befall zu verzeichnen schrumpeln die Blätter und sterben ab. Die kranken Blätter lassen sich leicht abbrechen, durch den Befall der Blätter kann sich die Möhre nicht richtig entwickeln es kann zu Ernteverlust kommen.

Werden junge Pflanzen befallen kann es zum Totalausfall führen.

Befallende Pflanzen sollten sofort entfernt werden, vorbeugen kann man der Übertragung durch nicht zu dichten aussäen. Die Sporen der Pilze überleben mehrere Jahre im Boden daher ist ein regelmäßiger Fruchtwechseln zu empfehlen. Da im Haus- und Kleingarten keine großen Flächen zur Verfügung stehen um weiträumig Fruchtwechsel durchführen zu können sollte nach starken Befall mehrere Jahre keine Möhren ausgesät werden.

Zur Vorbeugung sollten widerstandsfähige Sorten gewählt werden und gesundes Saatgut verwendet werden, ein Anbau in windiger Lage ist empfehlenswert.

Es sind verschiedene Pflanzenschutzmittel verfügbar, für den ökologischen Anbau sind keine Pflanzenschutzmittel vorhanden.

Nematoden

Nematoden sind Fadenwürmer die wegen der schlängelnde Fortbewegung auch Älchen genannt werden die zwischen o,4 bis 8 mm groß sind. Sie durchstechen die Zellwände und saugen die Pflanzen aus.

Bei Befall wird das Pflanzenwachstum gestört es kommt zu Missbildungen, Verfärbungen, Risse und stark verzweigte Feinwurzeln. Werden die Keimlinge befallen können diese absterben, kleine Pflanzen können welken.

Ein Einhalten der Fruchtfolge sowie eine späte Aussaat Ende Mai kann den Befall von Nematoden vorbeugen.

Günstig ist der Einsatz von sogenannten Feindpflanzen wie Tagetes, Ölrettich bzw. Senfsorten.

Platzen

Die Möhren können Platzen wenn nach längerer Trockenzeit starke Niederschläge folgen.

Aus Wasserspargründen warten viele Gärtner bei Trockenheit zu lange ab und hoffen auf Regen, in der Hoffnung das Wassergeld sparen zu können. Rechtzeitiges und gleichmäßiges gießen bei längerer Trockenheit hilft. Ein zu hoher Stickstoffgehalt im Boden kann ebenfalls zum platzen der Rüben führen.

Schnaken

Schnaken gehören zu den Zweiflüglern zu denen auch Mücken zugeordnet werden, allerdings ist man sich darüber noch nicht einig. Ca. 4000 Arten sind bekannt wobei in Deutschland etwa 140 bekannt sind. Stechen können die Schnaken den Menschen nicht. Sie ernähren sich von Fruchtsäften der Pflanzen, Wasser und Nektar, ihre Larven können die Wurzeln anfressen.

Um Schnaken zu vertreiben ist ein Einsatz der Chemiekeule unnötig da diese an Möhren keinen großen Schaden anrichten. Allerdings kann man auf Hausmittel zurückgreifen die auch gegen Schnaken in der Wohnung helfen. In der Natur angewandt kann Apfelessig 50:50 mit Wasser gemischt die Schnaken vertreiben. Im Wohnbereich ist das Verteilen von etwas Apfelessig ausreichend. Eine abschreckende Wirkung hat Lavendel, Sandelholz, Minze und andere ätherische Öle. Abschreckend sind auch Tomatenpflanzen oder Geranien. Über die Möhren kann ein Insektenschutznetz gespannt werden für das Fenster reicht ebenfalls ein Netz.

Schossen

Ist das Strecken der Pflanzentriebe und die Bildung von Blütenständen. Niedrige Temperaturen im fortgeschrittenen Wachstumsstadium fördert das Schossen. Weiter kann Wasser-, Nährstoffmangel und falsch gewählter Termin der Aussaat Ursache des Schossen sein.

Schwarzfäule (Pilz)

Der Pilz verursacht Schwärzung an der Wurzel, bei Keimlingen kann die Schwärzung am Blattansatz auftreten. Die Schwarzfäule tritt vor allen bei der Lagerung von Möhren auf.

Infizierte Pflanzen sind sofort zu entfernen, das Laub sollte nicht an die Wurzeln gelangen.

Um beim Anbau den Befall der Schwarzfäule zu vermeiden sollte die Fruchtfolge eingehalten werden und Anbaupausen von 4 – 7 Jahren gemacht werden. Auf den Anbau von Petersilie und Sellerie auf oder neben den Möhren sollte verzichtet werden.

Der Anbau sollte windoffen und auf trockenen Böden erfolgen, die Aussaat sollte nicht zu dicht erfolgen. Auf Düngung mit Stickstoff sollte verzichtet werden und wenn es schon sein muss sollte sehr wenig Stickstoff zugeführt werden.

Violetter Wurzeltöter (Pilz)

Der Befall der Möhre erfolgt auf dem Feld. Es ziehen sich dicke dunkelviolette Myzelstränge mit Knoten über die Möhre, diese beginnen sehr schnell zu faulen und die Möhre stirbt schnell ab. Der Pilz hat eine mehrjährige Überlebensdauer im Boden und hat einen großen Wirtspflanzenkreis wie Kartoffeln, Chicoree, Petersilie, Rüben, Sellerie, Luzerne oder Spargel.

Befallende Pflanzen sollten entfernt und entsorgt werden nicht über den Kompost.

Der Pilz tritt häufig auf verunkrauteten, ständig feuchten und warmen Böden auf. Eine weitere Maßnahme dem Pilz Einhalt zu bieten ist eine optimale Fruchtfolge mit Pflanzen die nicht als Wirtspflanzen tätig sind.

6 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Hallo!

    Vielen Dank für die guten Tipps zur natürlichen Schädlingsbekämpfung. In Bezug auf die Möhrenfliege, eine kleine Anmerkung. Wir wohnen seit nun vier Jahren in einem Haus mit riesigem Garten. Das erste Jahr hatten wir die Karotten in einem Hochbeet ohne Zwiebeln, was zu Totalausfall der Ernte führte. Das zweite Jahr standen sie mit Zwiebeln und Lauch gemischt an einem anderen Ort des Gartens. Wieder Totalausfall… Seit letztem Jahr decken wir die Pflanzen mit billigen, engmaschigen Gardinen einer Schwedischen Möbelkette im Juni ab. Wir verwenden dazu zu U-s gebogene Eisenstäbe, pro Seite etwa 60cm lang mit einem Abstand der Schenkel von etwa 30cm. Funktioniert hervorragend gut und seither war nich eine einzige Gelbenrübe (wie wir die Möhren nennen) befallen.

  2. Danke für die vielen Erklärungen.
    Wie schaut es bei Möhren aus, die nach ein paar Tagen Lagerung dunkle Stellen bekommen. Kann man diese noch verwenden? Wenn ja, Stellen wegschneiden?
    Viele Grüße

    • Hallo Bianca McNamara,

      Die Möhren können noch verwertet werden, die dunklen Stellen großräumig ausschneiden und die Möhren so schnell wie möglich verwerten.

      Mit freundlichen Grüßen
      GartenBob.de

  3. Hallo!
    Unsere Möhren sind am Blattansatz/Möhrenkopf von kleinen, weissen „Käfern“ befallen, was könnte das sein und was können wir dagegen tun?
    Danke für deine Antwort!
    Liebe Grüsse
    Jessie

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