Maden und Raupen an Obstbäumen

In den Sommermonaten ist es ganz normal, wenn sich auf den Obstbäumen Maden und Raupen tummeln. Mit Beginn der warmen Jahreszeit legen sämtliche Falter, Käfer und andere Insekten ihre Eier ab. Nach einem entsprechenden Zeitraum schlüpfen die Maden bzw. Raupen und haben Hunger, auf ganz natürliche Weise bedienen diese sich an dem, was ihnen geboten wird.

Was die Maden und Raupen nicht wissen können, dass sie unsere Nutzgehölze schädigen. Im Normalfall richten die Maden und Raupen keinen Schaden an, da bei intaktem natürlichem Gleichgewicht die Fressfeinden das Gleichgewicht halten. Vor allem Vögel sind auf die Maden und Raupen angewiesen, da im gleichen Zeitraum der Nachwuchs der Vögel einen ungestillten Hunger hat.

Wann richten Maden und Raupen Schaden an den Obstbäumen an?

Wenn gravierende Schäden an den Bäumen durch die von uns bezeichnetem Schädlinge auftreten ist das ein Anzeichen, dass das natürliche Gleichgewicht im Garten nicht stimmt. Es sind nicht genügend Fressfeinde vor allem Vögel vorhanden, da diese in der Umgebung keine Brutmöglichkeiten gefunden haben. Es fehlt an natürlichen Hecken, Totholzhaufen, Mauernischen, natürliche Steinhaufen und andere Rückzugsmöglichkeiten für weitere Fressfeinde wie Raubkäfer, Florfliegen, diverse Wespenarten, Libellen, Raubfliegen, Spinnen, Skorpionsfliege, Ameisen, Ohrwurm, Raubwanzen, Hornissen, Großer Puppenräuber, Mordraupen und andere mehr.

Der größte Fehler den der Gärtner/rin machen kann

Der Einsatz der Chemiekeule ist der größte Fehler, den man bei der Bekämpfung von Maden und Raupen machen kann, schließlich tötet das Gift nicht nur die Schädlinge sondern auch die Fressfeinde. Da die Fressfeinde auf Grund von fehlenden Lebensraum schon begrenzt vorkommen, werden durch den Einsatz von Giften diese nochmals reduziert und beim nächsten Befall durch Maden und Raupen können diese noch mehr Schaden anrichten. Durch die Reduzierung der Fressfeinde wird dann noch mehr Gift eingesetzt, um die Schädlinge zu bekämpfen. Die verbleibenden Fressfeinde, vor allem Vögel füttern mit den vergifteten Schädlingen ihren Nachwuchs, was wiederum die Folge hat, dass dieser ebenfalls vergiftet wird.

Was kann man kurzfristig und vor allem schnell gegen die Maden und Raupen tun?

Die schnellste Möglichkeit um vor allem Vögel zu den Schädlingen zu locken ist,  füttern wie im Winter. Durch die zusätzliche Fütterung mit Vogelfutter werden die Vögel angelockt, dazu die Futterstellen so nah wie möglich an den befallenen Obstbaum stellen oder aufhängen. Die Vögel finden in kürzester Zeit die Futterstellen und hat erst einmal ein Vogel die Futterstellen entdeckt folgen andere Vögel nach. Die Vögel konzentrieren sich nicht nur auf das Vogelfutter sondern auch auf die in der Nähe befindlichen Maden und Raupen, haben sich genügend Vögel eingefunden wird der Maden und Raupenbestand auf ein Minimum reduziert.

Maden und Raupen

Welches Futter kommt zu Einsatz?

Herkömmliches Vogelfutter wie im Winter bietet der Handel in den Sommermonaten nicht an. Man muss nicht lange Suchen, im Futtermittelhandel, Zoohandlungen und Kleintierbedarf findet man entsprechendes Futter, die meisten Vogelarten lieben Sonnenblumenkerne. Vögel sind in der Regel scheu und suchen das Weite wenn ein Mensch in ihre Nähe kommt.

Die Vögel legen ihre Scheu mit der Zeit ab, wenn immer zur gleichen Zeit gefüttert wird, nach einer Weile wissen die Vögel die Futterzeit und finden sich regelmäßig ein. Wenn man bei der Fütterung immer die gleichen Textilien wählt, zumindest immer die selbe Farbe und sich in aller Ruhe zur Fütterung begibt, verlieren die Vögel ihre Scheu. Bei der Fütterung sollten man nicht riechen wie ein Chemiewerk, übermäßiger Parfüm- oder Weichspülergeruch sollte vermieden werden.

Nehmen die Vögel Schaden durch die zusätzliche Fütterung?

Nein. Durch den extremen Einsatz von Schädlingsbekämpfungsmitteln in der Landwirtschaft und im Haus- und Kleingartenbereich werden massenhaft Insekten getötet, dadurch wird den Vögeln die Nahrungsgrundlage entzogen. Durch die fehlende Nahrung reduziert sich der Bestand an Vögeln. Schuld ist nicht nur die Landwirtschaft, dort werden Schädlingsbekämpfungsmittel so einigermaßen kontrolliert eingesetzt. Der größere Schaden entsteht durch den Einsatz der Chemiekeule im Haus- und Kleingartenbereich, da dort der Einsatz unkontrolliert erfolgt.

Dazu gesellt sich noch der Wahnsinn der super Sauberkeit. Auf vielen Grundstücken hat keine Wildpflanze eine Chance und bei jeder Kleinigkeit wird auf die Chemie zurückgegriffen. Das gefährliche beim Einsatz der verschiedensten Mittel ist, kaum ein Hobbygärtner beachtet den Beipackzettel bzw. die Einhaltung der Mengenangaben. Unter dem Motto: „Viel hilft viel“ wird alles getan um das Grundstück sauber und ordentlich zu halten.

Maden und Raupen an Obstbäumen

Was kann man noch gegen Maden und Raupen tun?

Das einfachste Mittel ist der Einsatz von Brennnesselsud/jauche die Herstellung ist einfach und kostet nichts. Brennnesseln wachsen überall und das benötigte Wasser fällt nicht ins Gewicht. Die Herstellung von Brennnesselsud findet man bei GartenBob.de in der Kategorie „Garten Videos“ unter BRENNNESSEL SUD HERSTELLEN – VIDEO. Mit dem Sud den Baum einsprühen oder begießen und die Maden und Raupen verschwinden.

Nützlinge nehmen durch den Einsatz von Brennnesselsud keinen Schaden. Durch den Sud erfolgt einmal die Schädlingsbekämpfung und durch die entstehende Bio–chemische-Reaktion wird das Blattwerk gekräftigt und verträgt Angriffe durch Schädlinge besser. Der Baum kann auch mit Brennnesselsud regelmäßig gegossen werden, dadurch erfolgt eine optimale Düngung. Ein Überdüngen wie bei Kunstdünger ist ausgeschlossen.

Was kann man langfristig tun, um das biologische Gleichgewicht wieder herzustellen?

Viele Gartenbesitzer befestigen einen Nistkasten und denken damit ist es getan. Dies ist nicht ausreichend, es sollten überall wo es möglich ist Nistkästen angebracht werden, dabei sollte beachtet werden, dass diese in verschiedenen Ausführungen montiert werden.

Totholzhaufen und Sträucher sowie Hecken, die nicht in Bonsai – Ausführung geschnitten werden und während der Brutzeit (1.3. bis 30.9.) nicht geschnitten werden, sorgen für Schutz für weitere Vogelarten. Ein alter toter Baum muss nicht unbedingt gefällt werden, hat dieser noch genügend Standfestigkeit kann er als Kletterhilfe für Kletterrosen, Wein und anderen Rankpflanzen genutzt werden.

Weitere Informationen findet man bei GartenBob.de, einfach unter „Suche“ Insektenhotel oder Gartenteich oder Totholz oder Steinhaufen oder Trockenmauer oder Feldsteine eingeben und sich durcharbeiten. Auch unter Kategorie „Allgemeines“ und „Gartengestalltung“ findet man genügend Informationen über Biotope. Die Herstellung des biologischen Gleichgewicht ist die wichtigste Sache gegen Schädlinge.

Wie man gegen einzelne Schädlinge und Krankheiten vorgehen kann, findet man in der Kategorie „Schädlinge & Krankheiten“. Einfach nur durcharbeiten, reine Winterarbeit.

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