Birnen bekommen schwarze Flecken

Wenn die Früchte am Birnbaum schwarze Flecken bekommen, verfaulen und schließlich abfallen, kann dies verschiedenste Ursachen haben. Um genau festzustellen um welche Krankheit oder Schädling es sich handelt, sollten nicht nur die Früchte untersucht werden sondern auch Blattwerk und Holz. Ist der Schaden schon im vergangenen Jahr aufgetreten, sollte der Baum vom zeitigen Frühjahr an kontrolliert werden. So lässt sich der Befall durch den Apfelwickler an den in der Dämmerung herumfliegenden Faltern (am Birnbaum) erkennen. Eine Bodenanalyse gibt Auskunft, ob der Baum mit genügend Nährstoffen versorgt wird oder eine Überdüngung vorliegt. Durch eine ausgewogene Nährstoffversorgung kann der Baum sich gegen Schädlinge und Krankheitserreger besser schützen.

Birnen bekommen schwarze Flecken

Apfelwickler befällt auch Birnen

Apfelwickler ist nur der Name des Schmetterlings (Nachtfalter), Birnen schmecken den Larven genau so wie Äpfel. Der Apfelwickler fliegt hauptsächlich im Mai und Juni an warmen windstillen Abenden mit Temperaturen um 20 °C. Bei feuchten und warmen Wetter sind die Wickler besonders aktiv. Das Weibchen legt die Eier an den Früchten oder Blättern ab. Haben sich die Larven (Raupen) entwickelt, fressen sie sich durch die Schale nach innen, durch das Fruchtfleisch bis zum Kerngehäuse.

Ihre Verunreinigungen sind durch Kothäufchen zu erkennen. Sind diese am Bohrloch der Schale vorhanden, sehen diese aus wie schwarze Flecken. Bei näherer Betrachtung sind kleine dunkle Häufchen auf der Schale zu erkennen. War im vergangenen Jahr ein Befall durch den Apfelwickler zu erkennen kann bereits im Winter und Frühjahr von Januar bis April vorbeugend gehandelt werden. Die verpuppten Apfelwicklerlarven lassen sich durch schütteln der Bäume und Äste entfernen, durch das Schütteln fallen diese zu Boden und können aufgesammelt werden.

Günstig ist es eine Plane unter den Baum zu legen, die Puppen müssen dann nur noch entsorgt werden. Sind an den neuen Früchten die ersten Löcher mit den dunklen Kothäufchen zu erkennen sollten die befallenen Früchte entfernt werden. Kleinere Bäume können mit einem Insektenschutznetz versehen werden. Bei älteren Bäumen ist die Borke ein ideales Winterquartier, durch abbürsten der Rinde können ebenfalls Puppen entfernt werden. Ab Ende Juni sollte gefaltete Wellpappe um den Stamm gewickelt werden, in dieser suchen die Raupen Schutz um sich zu verpuppen. Die Pappe kann mit den Raupen bzw. Puppen entsorgt werden. Mit Duftstoff-Fallen (Klebentafel) die man in den Baum hängt lassen sich die Apfelwickler-Männchen fangen, diese Maßnahme reduziert die Zahl der befruchteten Eier. Der Einsatz der Giftkeule (Spritzmittel) ist nur bedingt und bei sehr starken Befall möglich, da diese nur wirken wenn die Larve nach dem Schlüpfen aus dem Ei auf den Weg zur Frucht ist. Wird dieser Termin verpasst ist ein Spritzen des Baumes wirkungslos.

Birnengallmücke

Bei Befall durch die Birnengallmücke treten schwarze Verfärbungen an den Früchten auf, dies kann zur Hälfte bis zur ganzen Verfärbung der Frucht führen. Die befallenen Früchte werden runzlig, zersetzen sich oder fallen ab. Die Mücke legt ihre Eier an der Blüte ab, nach dem Schlüpfen der Larven wandern diese in den Fruchtknoten und zerstören das Gewebe. Ist das Larvenstadium abgeschlossen wandern die Larven in den Boden um sich dort zu verpuppen. Nach dem Überwintern schlüpfen die Mücken. Befallene und auf dem Boden liegende Früchte sollten sofort entfernt werden (nicht auf dem Komposthaufen entsorgen). Um den Befall im Folgejahr weiter zu reduzieren kann der Boden unter dem Baum gelockert werden. Die Larven verpuppen sich in 5 bis 10 Zentimeter Tiefe allerdings ist das aufsammeln der Puppen sehr mühevoll, Hühner sind schneller mit scharren und aufpicken der Puppen und Larven.

Birnenschorf (Pilz)

Die Früchte haben bei starken Befall große schwarze Flecken, und sind mit verkorkten Rissen durchzogen (Frühschorf). Die Früchte können auch mit kleinen braunen bis schwarzen Flecken versehen sein (Spätschorf). Waren die Symptome schon im vergangenen Jahr zu erkennen sollte der Baum schon nach der Blüte kontrolliert werden. Die ersten Anzeichen sind an den Blättern zu erkennen. Ober- und Unterseite der Blätter haben unregelmäßige runde Flecken, diese sind samtartig braungrau die sich ständig vergrößern. Mit der Zeit sterben die Blätter ab und der Baum verliert schon im Sommer seine Blätter. Tritt der Befall frühzeitig auf sind am Stiel und den jungen Birnen schwarze Flecken erkennbar, die Früchte können abfallen. Ist das Frühjahr und der Frühsommer sehr feucht, ist die Ansteckungsgefahr sehr groß, vorbeugen gegen den Pilzbefall ist das Auslichten der Krone um eine gute Durchlüftung zu erreichen, die Blätter und Früchte trocknen schneller ab. Ein Einsatz von Fungiziden ist möglich, allerdings setzt eine Schorfbekämpfung mehrere Spritzzungen voraus. Bei der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln ist drauf zu achten, dass nicht alle Birnensorten schwefelhaltige Mittel vertragen.

Schwarzfleckenkrankheit, Pilz (Stemphylium vesicarium)

An den Früchten sind dunkelbraune bis schwarze Flecken zu erkennen, diese sehen wie Schorfflecken aus. Hauptsächlich sind die Symptome an der Schattenseite des Baumes zu finden, an dieser Seite ist es länger feucht. In einigen Fällen kann es vorkommen, dass die Flecken rosa bis rotfarbig von Ringen umgeben sind. An den Blättern können ebenfalls schwarze Verfärbungen auftreten, dies Verfärbung geht von der Hauptader (Hauptnerv) bis zur Blattspitze. An den Blattstielen und Zweigen können ebenfalls Verfärbungen auftreten. Eine Bekämpfung mit Fungiziden ist bedingt möglich, befallene Früchte und Blätter sollten entsorgt werden (nicht auf den Komposthaufen).

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